Bericht: #videnbratislava

Am Ostersamstag war es so weit. Ich habe in meinem letzten Artikel schon über die Vorgeschichte berichtet, wie es zu diesem Laufprojekt kam. Es wartete meine erste Ultradistanz auf mich. Leider lief die Vorbereitung in der Woche alles andere als optimal. Ich hatte mir kurz vor dem Wien Marathon einen kleinen Virus zugezogen und musste daher den Marathon bereits nach der Halbdistanz beenden. Zusätzlich war an ein strukturiertes Training nicht zu denken. Somit war auch #videnbratislava gefährdet. Ein Rekolauf am Donnerstag zeigte, dass ich zwar am Weg der Besserung war, aber meine HF befand sich immer noch nicht im perfekten Bereich. Ich beschloss trotzdem zu laufen, da eine positive Tendenz erkennbar war und das Körpergefühl wieder stimmte.

Und so machten sich 4 Twitteranten (@Geordi2504, @SHaboeck, @Guracell, @peterslaufblog) und #schurliohnetwitter am Ostersamstag auf dem Weg zur U2 Station Donaumarina.

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Um kurz nach 07:00 ging es los. Und sofort traten die ersten Probleme auf. Bei meinem lieben Laufkollegen Basti war der Laufrucksack undicht und es dauerte rund 5 Kilometer bis die Lösung gefunden war. Danach rollten wir in einer gemütlichen 06:00 Pace Richtung Bratislava. Ich war bald heilfroh, dass ich mitgelaufen bin. Unsere Lauftruppe punktet nicht nur durch gute Leistungen, sondern auch durch schwarzen Humor. Wir lachten viel und die Zeit verging wie im Flug. Es ist wohl das schönste Geschenk auf Erden den ersten Ultramarathon mit so tollen Freunden zu bestreiten. Die Kilometer purzelten. Nach der Geruchsbelästigung durch den Ölhafen Lobau ging es Richtung Schönau. Bald erblickten wir den folgenden Hinweis:

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Da war wohl ein Marathoni am Werk 🙂  Nach Schönau folgte dann die wohl längste Gerade in Österreich. Fast 17km geradeaus. Und ich meine geradeaus.

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Die Kilometer vergingen wie im Flug. Bei Kilometer 25 nahm ich dann mein erstes Gel. Der Laufschritt war noch sehr locker. Ich wollte jedoch verhindern, dass die Kohlenhydratspeicher schon früh angetastet werden. Über den Geschmack des Gels werde ich schweigen 🙂

Unsere Truppe machte gute Fortschritte und bei Kilometer 30 lachten wir immer noch.

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Die Natur im Nationalpark war wunderbar, aber so langsam wurde es mit der langen Gerade doch etwas Monoton. Da hilft wohl nur ein wenig Twittern und die Konsumation eines Gels inkl. Ärger über den Geschmack.

DSCN3875Die Zeit schien stehen zu bleiben und ich machte eine ständige Kontrolle am Garmin, ob wir uns vorwärts bewegten. Die Kilometer zwischen 30 und 40 waren mental die Schwierigsten für mich. Ich war heilfroh, als wir Hainburg erreichten und es wieder abwechslungsreicher wurde. An der Donaubrücke waren dann die ersten 42,2km geschafft.

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Nun wagte ich mich erstmalig über die Marathondistanz und ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Der Radweg führte uns an der Donau entlang durch Hainburg in Richtung Wolfsthal, vorbei an wunderschönen Rapsfeldern.

Hainburg

Bei Kilometer 45 habe ich dann mein letztes Gel konsumiert. Meine Beine fühlten sich weiterhin locker an und ich fühlte mich sehr gut. Mental half mir dabei, dass nur noch 15 Kilometer zu laufen waren und am Ende ein kühles Bier warten würde. Basti wollte wohl etwas schneller im Ziel sein und starte ab Kilometer 47 mit einer Tempoverschärfung. Die Pace zeigte nun Werte um die 5:40.

Bei Kilometer 50 war die Stimmung der Truppe immer noch prächtig. Nur noch 10 Kilometer und die Beine sind noch nicht am Ende. Das macht Mut. So langsam machte sich dann aber das höhere Tempo doch bemerkbar. Ich nutzte verstärkt meinen Trinkrucksack mit dem Ultra Sports Buffer. Der Weg zur slowakischen Grenze wurde zur Geduldsprobe. Bei Kilometer 57 erreichten wir schlussendlich unseren europäischen Nachbarn. Jetzt machten sich die Muskeln doch noch bemerkbar und ich sehnte das Ende des Laufs herbei. Bei Kilometer 60 waren wir aber noch 2 Kilometer vom Zentrum entfernt. Noch einmal die gesamte Kraft mobilisieren und dann sahen wir schon die Donaubrücke, um in das Zentrum von Bratislava vorzustoßen. Dazu gab es noch einen kleinen Anstieg gratis dazu.

2014-04-19 13.22.34Nach etwas mehr als 6 Stunden und in einer Pace von 5:54 hatten wir die 62 Kilometer absolviert. Die Freude war riesig. Es war ein großartiges Erlebnis. Und ich habe wieder gelernt, dass ich die besten Freunde der Welt habe. Es war das wohl größte Geschenk diesen Lauf mit Euch zu absolvieren. Schön war auch die Anerkennung vieler Radfahrer, die wir auf der Strecke getroffen haben.

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Für den Comrades Marathon werde ich mitnehmen, dass ich mit meinem Trinkvorrat besser haushalten muss und eine Tempoverschärfung erst ab Kilometer 70 erstrebenswert ist 🙂

 

Testrennen: 10km LCC Babenbergerlauf

Am Ende der 5.Trainingswoche steht traditioneller Weise ein 10 km Testrennen am Programm. Normalerweise nehme ich nicht an einem Rennen teil, sondern suche mir eine Strecke und laufe gegen meinen Garmin. Die Begründung liegt darin, dass ich meistens keine passende Rennen in Wien gefunden habe und ich auch immer flexibel bleiben wollte. Jedoch bereitete mir diese Trainingseinheit (10km Testrennen) in den letzten Vorbereitungen immer die meisten Probleme. Da kann es ja nicht schaden, an einem echten Rennen teilzunehmen. Aus diesem Grund habe ich mich zum LCC Babenbergerlauf angemeldet. Zu meiner großen Freude hat sich auch mein lieber Twitterkollege @Guracell zu einer Teilnahme entschlossen.

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Bericht: LCC-Halbmarathon Leopoldilauf

Der LCC Wien veranstaltete am 18.11. den traditionellen Wiener Leopoldilauf. Rund 500 Läufer hatten die Wahl zwischen 7km (1 Runde), 14km (2 Runden) oder einem Halbmarathon (3 Runden).

Der Streckenplan sieht wie folgt aus:

Der Grund für mein Antreten war mein Twitterkollege @Guracell aus Linz. Nach einem ersten Treffen in Linz beschlossen wir, dass wir in diesem Jahr noch einen Lauf gemeinsam machen wollen. Nach intensivem Austausch fiel die Wahl auf den Leopoldilauf.

Die Startnummern wurden auch am Tag des Laufes ausgegeben. Ich traf rund 80 Minuten vor dem Start ein und konnte ohne lange Warteschlange meine Startnummer abholen.

Zusätzlich gab es die Möglichkeit einen Spind für EUR 3,5 anzumieten, indem persönliche Gegenstände verstaut werden konnten. Die Duschen findet man ebenfalls in diesem Bereich. Das Laufzentrum des LCC ist zwar schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber praktisch war es auf alle Fälle.

60 Minuten vor dem Start traf ich mich schließlich mit @Guracell. Wir liefen uns gemeinsam warm und tratschten über unsere Passion.

Pünktlich um 10 Uhr erfolgte der Startschuss durch die Präsidentin des LCC.

@Guracell und ich hatten uns eine Pace von 4:30 vorgenommen. Auf der ersten Runde lief es noch blendend. Wir diskutierten über Vorfußlaufen, diverse Laufveranstaltungen und unsere Laufmotivation.

Ich bemerkte relativ rasch, dass @Guracell sehr niedrige Pulswerte hatte. Normalerweise habe ich solche Pulswerte nur bei gemütlichen Longjogs und nicht im Wettkampftempo. Trotz der angeregten Gespräche zog sich der Weg Richtung Praterstern sehr in die Länge und ich war froh, als wir endlich den Wendepunkt erreicht hatten. Die erste Runde absolvierten wir in einer 4:27 Pace.

Mit der Zunahme der Distanz wurde ich vermehrt zu einem Kommunikationsmuffel. Ich versuchte mich voll auf den Pace zu konzentrieren und das Tempo zu halten. Dies fiel mir jedoch immer schwerer. Bei km 12 musste ich schlußendlich meinen Twitterkollegen ziehen lassen. Tempo reduzieren stand am Programm, sonst würde ich auf der letzten Runde ein blaues Wunder erleben. Nach 14km zeigte der Garmin eine Pace von 4:28.

Doch die letzte Runde wurde zur vermuteten Qual. Die Kräfte wurden weniger und weniger. Ich versuchte das Tempo zu drosseln. Auch die Injektion eines Powergels brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ich schleppte mich von Kilometer zu Kilometer. Kurz vor dem Wendepunkt am Praterstern klatschte ich mit @Guracell ab. Er war ca. 500m vor mir. Die letzten beiden Kilometer zogen sich wirklich extrem in die Länge. Meine Kraftreserven waren verbraucht. Als besonderes Highlight wartete aber noch ein Zielsprint. Mein Twitterkollege wartete rund 100m vor dem Ziel und motivierte mich noch zu einem Zielsprint. Ich wusste gar nicht, dass ich noch so viel Kraft in den Beinen hatte. Danke für die Motivation @Guracell.

Ich überquerte die Ziellinie in 1:35:48. Ich hatte schon wesentlich bessere Zeiten, aber ich war trotzdem überglücklich. Die Verpflegung im Ziel war sehr nett organisiert. Es gab Tee, Iso, Wasser und Kekse. Und dann ging es sofort unter die Dusche.

Atmosphäre: Es gibt kaum Publikum an der Strecke. Die Anfeuerungen kommen primär von anderen Läufern (1 von 5 Sternen)

Strecke: Die Strecke ist sehr flach und führt durch den Wiener Prater. Persönlich bin ich kein Freund von Strecken, die mehrmals gelaufen werden müssen  (3 von 5 Sternen)

Organisation: Die Organisation ist in Ordnung. Die Startnummer kann vorher oder am Renntag abgeholt werden. Duschen und Garderoben sind in der Nähe des Starts vorhanden. Iso gibt es alle 7 Kilometer. Musikalische Untermalung auf der Strecke wird nicht angeboten. Summa Summarum eine kleine aber sehr nette Veranstaltung.  (4 von 5 Sternen)

Wien Energie Business Run 2012

Am Donnerstag, 06.09.2012  fand im Wiener Prater der Business Run 2012 statt. In diesem Jahr nahmen erstmalig über 20.000 Teilnehmer an diesem Lauf über 4,2 km teil.

Für mich persönlich ist es bereits der 6.Start beim Business Run. Und ich muss gestehen, dass ich diesen Lauf eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Die Distanz ist für einen Marathonläufer viel zu kurz. Zusätzlich verhindert die große Anzahl an Teilnehmern ein freies Laufen. Im Jahr 2011 wurde erstmals ein Intervallstart eingeführt, der eine klare Verbesserung der Situation herbeiführte. Dennoch stehen immer noch Läufer im ersten Block, die in diesem Block NICHTS, aber auch GAR NICHTS, verloren haben.

In diesem Jahr habe ich mich  in den ersten Laufblock gedrängt. Nach einem kurzen Einlaufen mit meinen Teammitgliedern begaben wir uns gegen 18:15 Uhr in den Startblock. Wir richteten uns auf eine Wartezeit von 45 Minuten bis zum Start ein. Genügend Zeit um meinen Garmin zum Laufen zu bringen. Mein Forerunner 305 hat leider seit kurzer Zeit ein Problem. Er schaltet sich automatisch aus, obwohl der Akku noch vollständig geladen ist. Nach ungezählten 10 Ein- und Ausschaltversuche war der Garmin bereit für den Lauf. Ich wollte 10 Minuten vor dem Start noch eine Schokoriegel von Ovomaltine essen und die Süße mit Gatorade löschen. Doch plötzlich ertönte die folgende Durchsage: „Aus Sicherheitsgründen wird der Start vorverlegt…wir starten in 5,4,3,2….na super, es geht los…noch kurz eine Stück vom Schokoriegel essen und einen kurzen Schluck vom Gatorade und dann setzte sich die Herde schon in Bewegung.

Der erste Kilometer auf der Strecke war wie immer der Horror. Leute, die nach 100m bereits stehen bleiben, viele langsame Läufer, die überholt werden müssen….Nach einem Kilometer beruhigte sich die Situation aber. Bei Kilometer 2 riskierte ich einen ersten Blick auf den Garmin. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Pace von 3:40 sah…und ich staunte noch viel mehr als sich der Garmin auch gleich in den Schlaf verabschiedete…da kommt Freude auf.

Nach zwei Kilometer war ich eigentlich schon komplett fertig. Das Herz pumperte wie wild und ich dachte nur mehr, wie lange ich noch laufen musste. Ich merkte, dass ich am Anschlag unterwegs war und drosselte ich mein Tempo etwas. Das schönste Erlebnis am Businessrun ist sicher die Runde im Ernst Happel Stadion. Ich wurde noch von etlichen Läufern überholt, aber nach der Stadionrunde gab ich auf der Zielgerade nochmals richtig Gas. Und schon war das Ziel erreicht. Ich frage noch kurz einen Mitläufer wie schnell wir waren: 16 Minuten meinte er. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob das auch meine Endzeit war.

Danach kommt dann der angenehme Teil des Abends: das Buffet meines Arbeitgebers.  Mit Nudeln, Bier und Wein ließen wir diesen Abend ausklingen.

Wie in all den anderen Jahren steht der Lauf eigentlich nicht im Mittelpunkt, sondern das Zusammensein mit Arbeitskollegen. Und deshalb werde ich das nächste Jahr wieder laufen.

Spät in der Nacht wurden dann auch die Ergebnisse präsentiert:

  • 16:01 Min für 4,2vkm ( Pace: 3:49): Platz 521 von rund 20.000 – neue persönliche PB
  • Team: Platz 31 von 6500 Teams – neue Team PB